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Atomunfälle seit 1990


1993: Tomsk-7 / Sewersk, Russland
   (INES: 4)

6. April 1993: In der Kerntechnischenanlage Tomsk-7 sind im Bereich Wiederaufarbeitung (vor allem genutzt für die Produktion von waffenfähigem Plutonium)

Wiederaufbereitungsanlage von Tomsk-7
(Quelle: globalsecurity.org)
durch einen Unfall große Mengen kurzlebiger radioaktiver Stoffe freigesetzt worden. Laut IAEO: das relativ stark radiotoxische Ruthenium sowie Niob und Zirkonium, aber auch in geringeren Mengen andere Nuklid-Arten wie Plutonium.
Der Unfall geschah während des Reinigungs-Vorgangs eines Reaktions-Gefässes mit Salpetersäure.
In Folge wurden einhundert Quadratkilometer im Gebiet Sewersk (auch als Tomsk-7 bekannt) kontaminiert.
(siehe: Wikipedia)



1999: Tokaimura, Japan
   (INES: 5)

30. September 1999: In einer Brennelemente-Fabrik in Tokaimura (Japan) befüllten Arbeiter einen Vorbereitungstank mit 16,6 kg Urangemisch (statt den vorgeschriebenen 2,3 kg). Daraufhin setzte eine unkontrollierte Kettenreaktion ein und Strahlung trat aus.
Die Zahl der Menschen, die erhöhte Strahlendosen erhielten, wird mit 35 bis 63 angegeben. Drei Arbeiter wurden einer besonders hohen Radioaktivität von bis zu 17 Sievert ausgesetzt. Ca. 300.000 Anwohner wurden aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen.
Dieser Unfall wird von offizieller Seite mit INES 4, von einigen Wissenschaftlern aber mit INES 5 bewertet.

Der Arbeiter Hisashi Ouchi, der einer Strahlendosis von mutmaßlich 16 bis 20 Sievert ausgesetzt war, verstarb am 21. Dezember 1999 im Alter von 35 Jahren an Leberversagen. Am 27. April 2000 verstarb mit Masato Shinohara (40) ein weiterer Arbeiter nach langer Krankheit. Er war Strahlung von vermutlich 6 bis 10 Sievert ausgesetzt. (siehe: Wikipedia)



2006: Fleurus, Belgien
   (INES: 4)

11. März 2006: In einer Bestrahlungsanlage zur Herstellung radiopharmazeutischer Produkte beim Institut national des radio-elements (IRE) wurde aufgrund eines Hydraulik-Versagens eine Kobalt-Quelle aus einem strahlenabschirmenden Wasserbecken gehoben, obwohl kein Bestrahlungsvorgang stattfand und die Tür zum Raum offenstand.
Aufgrund des ausgelösten Alarms betrat ein Angestellter den Raum. Während seines Aufenthaltes von nur 20 Sekunden erhielt er eine Strahlendosis von rund 4,6 Sievert, die mittelfristig lebensbedrohlich sein kann (INES 4). Unfälle in rein medizinischen Anlagen werden gewöhnlich nicht INES-klassifiziert, beim IRE handelt es sich aber um eine kerntechnische Anlage.
(siehe: Wikipedia)



2011: Fukushima, Japan
   (INES: 7)

11. März 2011: Aufgrund von Schäden an Stromversorgung und Kühlsystemen, welche durch das große Tohoku-Erdbeben vom 11. März 2011 und dem darauf folgenden Tsunami verursacht wurden, kam es in drei Reaktoren und zwei Abklingbecken des Kernkraftwerks Fukushima-Daiichi (Fukushima I) zur Überhitzung der Brennelemente.
Es ereigneten sich mehrere Explosionen: Im Block 1 am 12. März, im Block 3 am 14. März und im Block 2 sowie Block 4 am 15. März. Bei diesen Explosionen wurden bei Block 1 und 3 die äußeren Gebäudehüllen stark beschädigt und radioaktives Material freigesetzt. Zudem brachen in den Blöcken 3 und 4 mehrere Brände aus und setzten große Mengen an radioaktiven Stoffen frei.
   (siehe: Wikipedia)


Radioaktiver Rauch über den Atomreaktoren von Fukushima Daiichi (Quelle: news.ch)



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