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Atomunfälle 1980 - 1989


1980: Saint-Laurent, Frankreich
   (INES: 4)

Das Teil-Schmelzen einiger Brennelemente führte zu einer Kontamination des Reaktorgebäudes. Die beiden ersten in St. Laurent gebauten Reaktoren waren graphitmoderiert und gasgekühlt. Die Notkühlung erfolgte deshalb nicht mit Wasser, sondern mit aus der Werksumgebung angesaugter Luft.
Der Reaktor wurde nach Reparaturen noch eine Zeitlang weiterbetrieben.
Heute laufen in St. Laurent nur noch zwei Druckwasser-Reaktoren.
(siehe: Wikipedia)

Blick auf den Kraftwerkskomplex Saint-Laurent, Frankreich



1982: Tschernobyl, Sowjetunion
   (INES: 5)

September 1982: Im Block 1 des KKW Tschernobyl wurde durch Fehler des Personals ein Brennstoffkanal in der Mitte des Reaktors zerstört. Eine große Menge radioaktiver Substanzen wurden über den industriellen Bereich der Kernkraftanlage und die Stadt Prypjat verteilt. Das Personal, das mit der Liquidation der Konsequenzen dieses Unfalls beschäftigt war, erhielt hohe Strahlendosen. (siehe: Wikipedia)



1985: Wladiwostok, Sowjetunion
   (INES: 5)

10. August 1985: In der Chazhma-Bucht nahe Wladiwostok ereignete sich ein ernster Unfall beim Brennelementwechsel des atomgetriebenen U-Bootes K-431.

U-Boot K-431 an der Pier (Quelle: Bellona Archive)
Beim Wiederaufsetzen des Reaktordeckels kam es durch unsachgemäße Handhabung zu einer spontanen Kettenreaktion. Das Kühlwasser verdampfte schlagartig und der Reaktorkern wurde von der Explosion auf die Pier geschleudert.
29 Menschen erhielten hohe Strahlendosen, weitere 10 Menschen starben an einer tödlichen Neutronendosis.
Aufgrund günstiger Windrichtungen wurde die radioaktive Wolke nicht in das 55 Kilometer entfernte Wladiwostok getrieben. An näher gelegenen Orten sind aber weitere Opfer dieses Unfalles (längerfristige Krebserkrankungen) nicht auszuschließen.
(siehe: Wikipedia)



1986: Gore, USA
   (INES: 4)

6. Januar 1986: In der Wiederaufarbeitungsanlage Kerr-McGee in Gore, Oklahoma zerbrach ein Zylinder mit nuklearem Material nach unzulässiger Erhitzung.
Ein Arbeiter starb, 100 mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden.
(siehe: Wikipedia)



1986: Tschernobyl, Sowjetunion
   (INES: 7)

26. April 1986: Bei einem Super-GAU im Block 4 des Kernkraftwerkes Tschernobyl in der Ukraine kam es zu einer Kernschmelze und in deren Folge zu Explosionen.

Blick in den brennenden Reaktorkern am 3. Mai 1986
(Quelle: Wikipedia")
Große Mengen Radioaktivität wurden durch Freilegung und Brand des Reaktorkernes freigesetzt, die unmittelbare Umgebung wurde stark kontaminiert; darüber hinaus gab es zahlreiche direkte Strahlenopfer unter den Hilfskräften.
Der Super-GAU konnte durch Radioaktivitätsmessungen und Fallout in Schweden und anderen europäischen Ländern nachgewiesen werden.
   Weiterlesen



Radioaktiver Fallout von Caesium 137 in Europa
(J.Smith and N.A. Beresford "Chernobyl - Catastrophe and Consequences")



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